Rhetoriktricks gegen die Klimawende.
Sie relativieren, sie polemisieren, sie sprechen verächtlich von der Umweltlobby. Eine Verteidigung der Umwelt gegen heimliche Bremser und ihre stilistischen Kunststücke. Die Umwelt zu verteidigen, die sich nicht wehren kann gegen die rhetorischen Kunststückchen derer, die es mit dem Klimaschutz nicht so eilig oder nichts im Sinn haben. Niemand weiß, wie Technik, Staat und Mensch am besten so zusammenwirken, dass diese hochkomplexe Transformation schnell und friedlich gelingt. Heute gehört es ja zum guten Ton bei allen Demokraten, den Klimawandel aufhalten zu wollen. Aber viele von ihnen relativieren dann doch gerne nach dem Motto: nicht so schnell und nicht so verkniffen bitte.
Leugnen, lügen, ignorieren. Die rhetorischen Taktiken rechtsradikaler Parteien in der Klimadebatte. Sprache ist ein mächtiges Instrument und kann zur politischen Waffe werden.
Klimaleugner sind Menschen, die den wissenschaftlich fundierten Klimawandel, insbesondere den menschlichen Einfluss darauf, entweder vollständig bestreiten oder stark in Frage stellen. Sie neigen dazu, wissenschaftliche Beweise zu ignorieren, herunterzuspielen oder falsch darzustellen. Es gibt einige typische Merkmale und Argumentationsmuster, anhand derer man Klimaleugner erkennen kann:
- Ablehnung wissenschaftlicher Konsense. Klimaleugner lehnen die überwältigende Mehrheit der Klimawissenschaft ab, die zeigt, dass der Klimawandel real ist und hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten verursacht wird. Sie behaupten oft, dass die Klimawissenschaft “unsicher” oder “unbewiesen” sei, obwohl etwa 99% der Klimaforscher weltweit übereinstimmen, dass der Mensch zum Klimawandel beiträgt. Sie sagen oft: “Es gibt keine Einigkeit unter Wissenschaftlern”, oder “Die Wissenschaftler wissen es selbst nicht genau”.
- Verbreitung von Falschinformationen. Klimaleugner verbreiten oft Desinformationen, indem sie Daten verzerren oder aus dem Zusammenhang reißen, um ihre Position zu untermauern. Sie können falsche oder irreführende Studien zitieren oder veraltete Daten verwenden, die längst widerlegt wurden. Typisches Argument: “Die Erderwärmung hat vor Jahren aufgehört”, oder “Das Klima hat sich immer verändert, also ist das nichts Neues.”
- Leugnung des menschlichen Einflusses. Ein häufiges Muster bei Klimaleugnern ist die Behauptung, dass der Mensch keinen oder nur einen minimalen Einfluss auf den Klimawandel habe. Sie stellen oft die Rolle von Treibhausgasen in Frage und behaupten, dass natürliche Klimaschwankungen oder Sonnenaktivitäten die Hauptursache des Klimawandels seien. Aussage: “Der Klimawandel wird durch natürliche Prozesse wie Vulkane oder Sonnenaktivität verursacht, nicht durch Menschen.”
- Angriffe auf Klimaforschung und Forscher. Klimaleugner diskreditieren oft die Klimaforschung und attackieren Wissenschaftler, indem sie ihnen vorwerfen, aus wirtschaftlichen oder politischen Motiven zu handeln. Sie unterstellen, dass Klimaforscher den Klimawandel „übertreiben“, um Fördergelder zu erhalten oder eine politische Agenda zu verfolgen. Argument: “Die Klimaforschung wird von politischen Interessen gesteuert”, oder “Es geht nur darum, Steuern zu erheben und den Kapitalismus zu zerstören.”
- Behauptungen über kurzfristige Wetterereignisse. Klimaleugner neigen dazu, Wetter mit Klima zu verwechseln und kurzfristige Wetterphänomene zu nutzen, um den Klimawandel zu leugnen. Zum Beispiel könnten sie bei ungewöhnlich kaltem Wetter behaupten, dass die globale Erwärmung nicht stattfindet. Typisches Beispiel: “Es war diesen Winter so kalt, wie kann es da eine globale Erwärmung geben?” Das kann natürlich auch Unwissen über den Unterschied zwischen Wetter und Klima sein.
- Verweis auf angebliche “Klima-Verschwörungen”. Einige Klimaleugner behaupten, dass der Klimawandel eine Erfindung oder eine Verschwörung sei, um politische Kontrolle oder wirtschaftlichen Profit zu erzielen. Sie sehen den Klimawandel als Mittel, um die Freiheit der Menschen einzuschränken oder eine “grüne Agenda” durchzusetzen. Argumente wie: “Der Klimawandel ist eine Erfindung der Eliten”, oder “Es ist nur ein Mittel, um die Energieindustrie zu zerstören”.
- Verharmlosung der Auswirkungen. Ein weiteres Merkmal von Klimaleugnern ist die Behauptung, dass die Auswirkungen des Klimawandels übertrieben oder harmlos seien. Sie behaupten oft, dass der Klimawandel keine gravierenden Folgen haben wird oder dass die Menschheit sich anpassen kann, ohne große Veränderungen vorzunehmen. Beispiel: “Die Erde ist widerstandsfähig, sie wird sich selbst regulieren”, oder “Wir können uns einfach anpassen, es ist nicht so schlimm.”
- Hervorheben einzelner “abtrünniger” Wissenschaftler. Klimaleugner stützen sich oft auf eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern, die den Klimawandel in Frage stellen, und präsentieren sie als Beweis für die Uneinigkeit innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Diese Wissenschaftler sind jedoch oft entweder nicht auf dem Gebiet des Klimawandels spezialisiert oder ihre Arbeiten wurden von der breiteren wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht akzeptiert. Typische Argumentation: “Es gibt auch Wissenschaftler, die sagen, dass der Klimawandel nicht menschengemacht ist.”
- Behauptung, dass Klimaschutzmaßnahmen wirtschaftlich schädlich sind. Klimaleugner argumentieren häufig, dass Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels, wie die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, der Wirtschaft schaden oder die Arbeitslosigkeit erhöhen werden. Sie stellen Klimaschutz als Bedrohung für den Wohlstand und den Lebensstandard dar. Beispiel: “Wenn wir aufhören, fossile Brennstoffe zu nutzen, werden Millionen von Arbeitsplätzen verschwinden.”
- Polarisierte Ideologie. Klimaleugner haben oft eine ideologische Position, die stark mit wirtschaftlichem Neoliberalismus, konservativer Politik oder Industrien wie der fossilen Brennstoffindustrie verbunden ist. Ihre Leugnung des Klimawandels basiert oft auf einer tieferen Ablehnung staatlicher Eingriffe oder Regulierung. Beispiel: “Klimawandel ist nur eine Ausrede, um den Staat größer und mächtiger zu machen.”
Fazit:
Klimaleugner erkennt man an der Ablehnung wissenschaftlicher Konsense, der Verbreitung von Falschinformationen, der Leugnung des menschlichen Einflusses und oft auch an ideologischen Motiven. Sie benutzen oft fehlerhafte Argumente oder Verschwörungstheorien und verharmlosen die Dringlichkeit des Klimawandels. Um solchen Argumenten entgegenzutreten, ist es wichtig, wissenschaftliche Fakten bereitzustellen und aufklärerische Arbeit zu leisten.
Autor © vdW-Media.com mit KI-Unterstützung.
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