Finger weg vom KlimaschutzgesetzFinger weg vom Klimaschutzgesetz
zuletzt aktualisiert am 16. Juli 2024

Analyse der Deutschen Umwelthilfe zeigt: Ampel-Fraktionsspitzen höhlen Klimaschutzgesetz weiter aus mit zusätzlichen Verschlechterungen

  • Nach Einigung der Fraktionsspitzen könnte Bundestag bereits diese Woche stark abgeschwächtes Klimaschutzgesetz verabschieden.
  • Analyse der Gesetzesvorlage zeigt: Parlamentarische Einigung bringt sogar zusätzliche Verschlechterungen gegenüber dem Entwurf der Bundesregierung.
  • DUH ruft Bundestagsabgeordnete auf, der Aushöhlung des Klimaschutzgesetzes nicht zuzustimmen.

Eine von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) erstellte Analyse der Einigung der Ampel-Fraktionsspitzen zur Änderung des Klimaschutzgesetzes deckt zusätzliche Verschlechterungen gegenüber dem Entwurf der Bundesregierung auf. So müssten die Emissionsprognosen für das kommende Jahrzehnt laut neuem Gesetzestext erst ab 2029 veröffentlicht werden. Die von der Bundesregierung gewollte Schwächung des Gesetzes wird im Fraktionsentwurf zudem vollumfänglich bestätigt: Nicht nur die bisher verbindlichen Sektor- und Jahresziele zur Emissionsminderung sollen abgeschafft werden, auch das nächste Klimaschutzprogramm soll bis Ende 2026 aufgeschoben werden. Zudem ignoriert der Entwurf der Ampel-Fraktionsspitzen absehbare Verfehlungen von EU-rechtlichen Klimaschutzvorgaben und setzt zahlreiche Anreize zur Verschleppung dringend nötiger Klimaschutzmaßnahmen.

Bereits diesen Freitag könnte im Bundestag über die Vorlage der Fraktionsspitzen abgestimmt werden. Die DUH fordert alle Bundestagsabgeordneten auf, die Aushöhlung des wichtigsten Klimagesetzes in Deutschland abzulehnen.

Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:

“Unsere Analyse zeigt ganz klar: Diese Fassung des Klimaschutzgesetzes ist nur noch eine leere Hülle. Alle Sektoren, inklusive Verkehr und Gebäude, bekommen einen CO2-Freifahrtschein für den Rest der Legislatur und müssen keinerlei Ambitionen zur weiteren Emissionsminderung an den Tag legen. Eine rechtzeitige Verkehrs- und Wärmewende wird so praktisch unmöglich. Die jetzt schon absehbaren massiven Klimazielverfehlungen nach 2030 werden ebenso ignoriert wie Deutschlands EU-rechtliche Verpflichtungen zum Klimaschutz. Wir appellieren daher an das Gewissen aller Abgeordneten des Bundestages und fordern sie auf, diesem Anti-Klimaschutzgesetz nicht zuzustimmen. Das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten werden wir vor der nächsten Bundestagswahl ins Gedächtnis rufen. Sollte dieses Gesetz verabschiedet werden, werden wir zudem rechtliche Schritte prüfen.”

» DUH-Analyse des Gesetzestextes (242 KB).

Autor © Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)

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Von vdW-Media

Herausgeber vdW-Media Redaktion ~ Armin von der Werth Armin von der Werth, Jahrgang 1959, lebt in Berlin und arbeitet seit vielen Jahren als Betriebswirt und akkreditierter Journalist in unterschiedlichen redaktionellen Bereichen. Er besitzt vielfältige Erfahrungen im Online-Marketing, in der Zielgruppen- und Mitbewerberanalyse sowie im Umgang mit sozialen Netzwerken und CMS-Webentwicklung. Die vdW-Media Redaktion steht für fundierte und gut verständliche Inhalte qualifizierter Fachautoren. Seit 2019 ist die Redaktion ein verlässlicher Partner in der Veröffentlichung ausgewählter Inhalte in den Bereichen Klima- und Umweltschutz. Gemeinsam mit dem vdW-Media Netzwerk aus Fachexperten, bietet vdW eine zielgruppengerechte Textauswahl aus wissenschaftlichen Artikeln, Branchenberichten, Ratgeber-Texten und journalistischen Beiträgen. Anspruch ist es, den Leser zu informieren, zu inspirieren und ihm einen echten Mehrwert zu bieten. ebooks: • Wollen wir den Klimanotfall? • Klima- und Umweltschutz Ratgeber • Klima- und Umweltschutz Manual • Fotos von Klimaprotesten in Deutschland • Alltagsleitfaden für Klima- und Umweltschutz • Klima- und Umweltschutz für Einsteiger

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