Kevin HechtKevin Hecht
zuletzt aktualisiert am 23. Juli 2024

Heute endet der heißeste Monat auf dem Planeten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Kevin Hecht (31) wird den nächsten Monat eingesperrt im Gefängnis verbringen, weil er gegen das weitere Anheizen der Katastrophe und damit die mutwillige Zerstörung unser aller Lebensgrundlagen friedlich Widerstand geleistet hat.

Weil er seine Hand bei einem Protest der Letzten Generation mit Sekundenkleber auf der Fahrbahn befestigt hat, wurde Kevin Hecht wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verurteilt. Ein Vorwurf, welcher sonst häufig von den zuständigen Richter:innen abgelehnt wird. Als der Strafbefehl ausgestellt und versendet wurde, befand Kevin sich in Schweden um sich dem fossilen Alltag entgegenzustellen und saß dort für die Teilnahme an einer friedlichen Straßenblockade für 15 Tage in Untersuchungshaft.

Heute Vormittag wird er die Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen antreten. Im Vorfeld richtet er einen Appell an seine Mitmenschen:

"Ich werde meinen Widerstand im Gefängnis fortführen. Gemeinsam können wir unsere Zukunft vor dem Kollaps bewahren, aber dafür braucht es Menschen, die sich der Zerstörung in den Weg stellen. Seht nicht länger dabei zu, wie unser Grundgesetz, unser Recht auf Leben, mit Füßen getreten wird. Werdet aktiv, es gibt so viele Möglichkeiten."

In der Untersuchungshaft in Schweden, sowie in Präventivhaft in Landshut für einen weiteren Protest, hat Kevin Hecht sehr schlechte Erfahrungen gesammelt. Dennoch hat er sich bewusst dafür entschieden, die Haftstrafe anzutreten. Das Urteil “Widerstand” verunsichert ihn nicht, sondern bestärkt ihn viel eher in seinem Handeln.

"In einer Welt, in der die Regeln Unrecht und Zerstörung den Weg ebnen, bedeutet es auch für das Leisten von Widerstand möglicherweise ins Gefängnis zu müssen. Den aktuellen zerstörerischen Kurs unserer Regierung kann ich nicht mittragen."

Die dramatischen Folgen der menschengemachten Erderhitzung sind längst offenkundig. Das Zeitfenster, um einzuschreiten, bevor unwiederbringliche Grenzen überschritten sind, schließt sich rapide. Es liegt an uns allen als Gesellschaft, ob wir es schaffen, die notwendige Wende rechtzeitig anzustoßen.
Der Widerstand von Gruppierungen und Organisationen weltweit speist sich aus Verzweiflung angesichts der eskalierenden Katastrophe, aber auch und vor allem aus Hoffnung. Historisch zeigte sich immer wieder, dass sich großes Unrecht durch friedlichen Widerstand aus der Gesellschaft beenden lässt und auch heute bauen wir darauf, dass der Protest einen längst überfälligen Wandel anstoßen wird. Unser Überleben hängt davon ab und eine bessere Welt für alle ist möglich.

Autor © Letzte Generation. Foto Kevin Hecht – © Marlene Charlotte Limburg.

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Von vdW-Media

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