Seit 8:00 Uhr blockieren über 50 Unterstützer:innen der Letzten Generation mehrere Straßen in München und beginnen damit die angekündigten Proteste in der bayerischen Landeshauptstadt. Es kommt dabei besonders am gesamten Mittleren Ring in der Innenstadt zu Verkehrsbehinderungen.
Wolfgang Metzeler-Kick (48), der erst gestern aus einem Präventivgewahrsam entlassen wurde und heute wieder protestiert, erläutert:
"Vor 75 Jahren hat der Verfassungskonvent unser Grundgesetz in Bayern entworfen. Die für uns so wichtige Grundrechte sind heute durch die Klimakatastrophe gefährdet, alles was uns lieb und wichtig ist, steht auf dem Spiel: Die Würde des Menschen, unsere Demokratie, unser Rechtsstaat, die Freiheit. Wenn sich Dürren mit Überflutungen abwechseln, weite Gebiete der Erde unbewohnbar werden, globale Produktionsketten zusammenbrechen, Nahrung fehlt – dann fehlen die Grundlagen für ein Leben in Sicherheit und Würde."
Weiter sagt er:
"Stellen wir uns endlich der Realität, dass unsere Regierung sich nicht an geltendes Klimarecht hält und ein Leben in Sicherheit und Würde der Zerstörung preisgibt. Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft der Regierung dabei helfen, die Gesetze einzuhalten und unsere Grundrechte zu bewahren. In einem Gesellschaftsrat Klima können wir gute politische Lösungen finden. Lösungen, die von Frieden, Demokratie und Gerechtigkeit geprägt sind."
Was in München geplant ist:
Wir werden München wochenlang zur Protesthochburg machen und so den Verfassungsbruch der Bundesregierung ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Wir gehen immer wieder friedlich und entschlossen in München auf die Straße, blockieren den Straßenverkehr durch Sitzblockaden und kleben uns auf den Asphalt mit unseren Händen fest. Wir lassen dabei immer eine Rettungsgasse frei. In Wort und Tat bleiben wir immer friedlich, auch wenn wir beschimpft und von der Straße gezerrt werden.
Wir lassen uns nicht durch den umstrittenen Präventivgewahrsam, drohende Strafverfahren oder Bußgeldern aufhalten. Denn wir wissen, dass unser Protest gerechtfertigt ist: Unsere Regierung zerstört die Lebensgrundlagen für ein Leben in Freiheit und Würde. Unsere Regierung bricht das Klimaschutzgesetz und tritt damit die Grundrechte unserer und der zukünftigen Generationen mit Füßen.
Wir wissen, dass unser friedlicher Widerstand nur wirksam ist und wahrgenommen wird, wenn er auch massiv den Alltag stört. Unser Protest richtet sich nicht gegen unsere Mitmenschen, denen wir die Hand reichen und sie einladen, sich mit uns für unsere Grundrechte, für ein Leben in Freiheit, in Würde einzusetzen, anstatt weiter ungebremst auf die Schrecken der Klimakatastrophe zu rasen: Hunger, Chaos und Gewalt.
Was bisher geschah:
Am 10.08.2023, dem Jahrestag der Eröffnung des Verfassungskonvents auf der Herreninsel im Chiemsee, informierte die Letzte Generation über den Beginn der Proteste in Bayern, die dann am 14.8.2023 mit einem Protestmarsch in Würzburg. Es folgten Verkehrsblockaden und Protestmärsche in Würzburg, Nürnberg und Regensburg begannen. In Nürnberg unterbrachen wir unsere Proteste kurz am 17.8.2023 aufgrund von extremem Niederschlag und Überflutungen. Am 20.03. unterbrachen wir eine Rad-Tour von Ministerpräsident Söder.
Autor © Letzte Generation. Foto © vdW-Media.
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