Verbände fordern Wettbewerb um beste Pläne für Klimaschutz
Gut einen Monat vor der Bundestagswahl hat die Klima-Allianz Deutschland die Parteien zu einem Wettbewerb der besten und sozial gerechtesten Pläne für den Klimaschutz aufgerufen. Das Bündnis aus über 150 zivilgesellschaftlichen Organisationen präsentierte heute seine Forderungen und eine repräsentative Umfrage, die zeigt: Die Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich mehr Klimaschutz.
Stefanie Langkamp, Geschäftsleiterin Politik der Klima-Allianz Deutschland:
“Die Herausforderungen beim Klimaschutz sind weiterhin gewaltig, aber die Parteien schweigen dazu – oder propagieren Rückschritte. Klimaschutz muss im Wahlkampf zur Priorität werden! Unsere repräsentative Umfrage zeigt: Die Mehrheit der Menschen will, dass die nächste Regierung mehr für den Klimaschutz tut. Über 70 Prozent sehen die Vorteile der Energiewende und lehnen fossile Rückschritte ab. Wir erwarten von den demokratischen Parteien einen Wettbewerb der besten und sozial gerechtesten Pläne für den Weg zur Klimaneutralität. Diese Bundestagswahl ist für den Klimaschutz entscheidend.”
Viviane Raddatz, Abteilungsleiterin Klima- und Energiepolitik beim WWF Deutschland:
“Jeder Euro für Klimaschutz und moderne Infrastruktur schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze, stärkt die Energiesicherheit und erhöht die Lebensqualität. Und alles, was wir heute nicht investieren, müssen wir morgen doppelt und dreifach ausgeben für Klimafolgekosten. Daher brauchen wir eine Reform der Schuldenbremse. Mehr Gerechtigkeit und mehr Mittel für den Klimaschutz können wir außerdem erreichen, wenn Superreiche höhere Steuern zahlen.”
Eva Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes:
“Gesucht ist die Partei, die das innovativste verkehrspolitische Konzept vorlegt. Denn: Verkehrspolitik ist eine tragende Brücke zwischen Sozial- und Wirtschaftspolitik. Und sie ist der Changemaker, wenn wir unsere Wirtschafts- und Lebensweise ökologisch ausrichten wollen. Attraktive Bahnhöfe mit Parkhäusern und Radstationen, ein modernes Schienennetz und ein öffentlicher Personennahverkehr, der Arbeit und Wohnen barrierearm verbindet, gehören zur Infrastruktur der Zukunft, in die zu investieren keinen weiteren Aufschub duldet. Das Deutschlandticket muss als attraktives Tarifangebot weiterentwickelt werden. Gleichzeitig erwarten wir, dass sich die Rahmenbedingungen für E-Mobilität verbessern. Die Subventions- und Förderpolitik muss vom Verbrenner auf kleine E-Autos umgestellt werden, zum Beispiel durch sozial gestaffelte Zuschüsse zum Leasing von E-Autos. Ein verlässlicher Ausbau der Ladeinfrastruktur ist eine der wesentlichen Voraussetzungen dafür, dass auch Menschen auf dem Land mit dem E-Auto klimafreundlich unterwegs sein können.”
Bürgermeister Andreas Wolter, Vorstandsvorsitzender des Klima-Bündnis e.V. und Bürgermeister der Stadt Köln:
“Als Kommunen wollen wir beim Klimaschutz vorangehen, doch der Mangel an Geld und Personal bremst uns aus. Damit Städte und Gemeinden lebenswert bleiben, muss die nächste Bundesregierung eine neue und unbürokratische ‚Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz und Klimaanpassung‘ einrichten. Es braucht einen langfristigen gemeinsamen Finanzierungsmechanismus von Bund und Ländern, um Kommunen bei diesen wichtigen Aufgaben zu unterstützen.”
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Autor © Klima-Allianz Deutschland e.V.
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